Curriculum Seniorenzahnmedizin
nächster Serienstart: 19.02.2025
Unsere Gesellschaft altert und vielleicht ist auch in Ihrer Praxis jeder dritte Patient bereits über 64 Jahre alt? Die zahnärztliche Auseinandersetzung mit dem betagten und hochbetagten Patienten ist dringend notwendig, ihr wird jedoch häufig mit Vorbehalten begegnet. Immer mehr eigene Zähne bis ins hohe Alter verlangen angepasste präventive und therapeutische Konzepte in der Praxis. Altersbedingte Veränderungen an Körper und Geist beeinflussen maßgeblich die Therapieentscheidung, die Behandlung und das unterstützende Umfeld. Auch die zahnmedizinische Betreuung von Pflegebedürftigen in und außerhalb der Praxis stellt einen Prüfstein für die moderne Zahnmedizin dar. Die hochspezialisierte Zahnmedizin kann an diesem Punkt im Leben eines Menschen nicht mit allen modernen Behandlungsprinzipien brechen und nur noch Extraktionstherapie anbieten. Prävention steht an erster Stelle, und die notwendige Therapie sollte auch am Bett des Patienten angeboten werden.
Seniorenzahnmedizin erfordert ein spezialisiertes theoretisches und praktisches Wissen und wird auch Ihren zahnmedizinischen Alltag spannend bereichern!
Seniorenzahnmedizin ist Herausforderung und Chance zugleich; die Senioren sind die einzige wachsende Patientengruppe.
Das Curriculum „Seniorenzahnmedizin“ der Deutschen Gesellschaft für AlterszahnMedizin e. V. (DGAZ) und der Akademie Praxis und Wissenschaft (APW) in der DGZMK stellt eine in sich geschlossene Folge von Aufbaukursen dar, mit dem Ziel, Kolleginnen und Kollegen dieses zukunftsorientierte Fachgebiet in Theorie und Praxis näher zu bringen. Das Curriculum umfasst insgesamt 72 Fortbildungsstunden; ein multidisziplinäres Referententeam steht zur Verfügung.
Das Curriculum wird durch ein Kolloquium abgeschlossen. Mit der Anmeldung zum Kolloquium ist ein Referat mit Vorgabe eines Themas im Rahmen der zwei Kursblöcke anzubieten. Darüber hinaus sind im Vorfeld der Abschlussprüfung fünf eigene Patientenfälle oder – alternativ – ein Betreuungskonzept für eine Pflegeeinrichtung einzureichen, welche im Rahmen eines kollegialen Abschlussgespräches vorgestellt werden. Genaue Informationen hierüber erhalten Sie während des ersten Kursmoduls vor Ort.
Die erfolgreiche Teilnahme an dem Curriculum wird mit der Verleihung eines Zertifikates bescheinigt.
Kursgebühren/Prüfungsgebühren
Block 1 und Block 2 je € 1.390,00 bzw. € 1.265,00 für APW-/DGAZ-Mitglieder
Kolloquium € 205,00 bzw. € 185,00 für APW-/DGAZ-Mitglieder zzgl. USt.
Fortbildungspunkte
Block 1 und Block 2 je 38 Fortbildungspunkte
Erfolgreiche Prüfungsteilnahme 15 Fortbildungspunkte
WK01 - Block I
Tag 1
Einführung, Alternsveränderungen
- Einführung
- Notwendigkeit und Aufgaben der Seniorenzahnmedizin
- Demographischer Wandel, physiologische Veränderungen im Alter
- Psychologische Aspekte des Alterns
- Erkrankungen im Alter (1)
- Alternsveränderungen im Mund
Tag 2
Geriatrisches Assessment, Erkrankungen im Alter, Altern selber erleben (Gero-Parcours)
- Geriatrisches Assessment I mit praktischen Übungen
- Medizinische und zahnmedizinische Pharmakotherapie im Alter
- Zahnmedizinische Epidemiologie
- Erkrankungen im Alter (2)
- Altern selber erleben - der Gero-Parcours
- Zahnmedizinischer Wohlfühlfaktor Ihrer Praxis
- Mundschleimhauterkrankungen im Alter
Tag 3
Senioren im Praxisalltag, Therapiekonzepte
- Umgang mit Senioren in der Praxis
- Geriatrisches Assessment II mit praktischen Übungen
- Therapieplanung mit Senioren
- Zahnmedizinische funktionelle Kapazität
- Prothetische Versorgung, Implantatversorgung
- Seniorengerechte Praxis (Teil 1) als digitaler Rundgang, Praxisberatung
- Hilfsmittel in der Praxis
- Infektionserkrankungen und Hygiene in- und außerhalb der Praxis
- Pharmakologische Besonderheiten
Tag 4
Juristische Implikationen, Umgang und Lagerung
- Der alte Mensch in der Praxis
- Betreuungsgesetz
- Arzthaftung als Teil der Fürsorge
- Das Umsetzen und die Lagerung des alternden Menschen und Verringerung von Unfallrisiken mit praktischen Übungen
- Zahnmedizin mobil – ein Beispiel aus der Praxis
WK02 - Block II
Tag 5
Ernährung im Alter, Notfallmedizin Teamkurs
- Veränderungen im Organismus älterer Menschen
- Ernährungsstatus von Senioren
- Anforderungen an eine altersgerechte, zahngesunde Ernährung
- Intensivmedizinische Betreuung des älteren Menschen
- Notfallmedizinisch relevante Erkrankungen, Rettungsmittel, Arbeitstechniken
- Notfallmedizinisches Praktikum: Vitaldiagnostik, Beatmung, Diagnostik von Herzrhythmusstörungen, Elektrotherapie, verschiedene realitätsnahe Szenarien
Tag 6
Prävention „Der fitte Alte“, Zahnerhaltung im Alter, Modellvorhaben, Prävention, Schulung, Mobil im Heim
- Zahnerhaltung im Alter
- Prävention: Motivation, Risikoanalyse, Recall, Möglichkeiten und Ziele
- Das Münchner Modellprojekt
- Schulung des Pflegepersonals
- Expertenstandard "Mundgesundheit in der Pflege"
Tag 7
Bericht Einsatz mobil/Demo Behandlungseinheit, Situation der Pflege, Schulung Pflegeschulen-Konzept DGAZ-BZÄK, Pflege-CD, Halitosis
- Untersuchung und Diagnostik
- Präventive Maßnahmen
- Therapeutische Maßnahmen
- Seniorengerechte Praxis (Teil 2) – Möglichkeiten und Erfordernisse
- Diskussion der Patientenfälle über den Horizont der zahnmedizinischen Betrachtung hinaus
Tag 8
Praktikum Pflegeeinrichtung, Betreuungskonzept extern, Zähne im Alter – Die Politik macht‘s möglich? (PNG und VStG)
- Erhebung und Bewertung von Indices zur Darstellung der Entwicklung der Mundgesundheit
- Die aufsuchende Betreuung mit und ohne Kooperationsvertrag
- Behandlung unter ITN
- Modell oder Regelversorgung – Die neuen Abrechnungspositionen und deren sinnvolle Umsetzung
- Vermeidung von WP und sachlich rechnerischer Berichtigung
- Hygienerichtlinien aufsuchende Betreuung
WK03 - Block III - Abschlusskolloquium (fakultativ)
Tag 9
Abschlusskolloquium
Das Fortbildungsprogramm wird durch ein Kolloquium abgeschlossen. Mit der Anmeldung zum Kolloquium ist ein Referat mit Vorgabe eines Themas im Rahmen der 8 Module anzubieten. Darüber hinaus sind im Vorfeld der Abschlussprüfung jeweils 5 eigene Patientenfälle oder – alternativ – ein Betreuungskonzept für eine Pflegeeinrichtung einzureichen, welche im Rahmen eines kollegialen Abschlussgespräches vorgestellt werden.
Genaue Informationen hierüber erhalten Sie während Ihres ersten Kursmoduls vor Ort.
Die Zulassung zum Kolloquium kann verweigert werden, wenn die Falldokumentationen nicht dem geforderten Qualitätsstandard entsprechen oder Nachweise über die erfolgreiche Teilnahme am vollständigen Kursprogramm fehlen.